Vermehrerhunde

Vermehrerhunde bei RiN und Liberty for Dogs

2007 wurde in der Nähe von Soest eine von RiNlern auf den Namen Rattenfarm getaufte Hundezucht zwangsaufgelöst (siehe dazu auch unsere Projektberichte: Vermehrer lässt Hunde verwahrlosen und Rattenfarm endlich aufgelöst). Nachdem der Betreiber verstorben war, blieben die Tiere sich selbst überlassen. Ratten fraßen ihnen das Futter weg und machten auch vor den Hunden nicht halt. Viele der später von Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs übernommenen Retriever und Beagle waren am ganzen Körper übersät mit eindeutigen Biss- und Kampfspuren.

Für die schlechte Haltung berüchtigt war der Vermehrer und seine Jagdhundezucht schon lange: ein herunter gekommener Bauernhof, ungepflegt, völlig verwahrloste Zwingeranlagen. Verschiedene Rassen liefen wild durcheinander, Vorstehhunde, große und kleine, Terrier, Golden Retriever, Labradore, Beagle, Dalmatiner, viele Mixe aus unkontrollierter Vermehrung dabei. In den Freiläufen je nach Wetterlage blanke Erde oder stinkender Schlamm, stellenweise kniehoch. Überall ranzige Wurstreste und verdorbenes Futter, nirgendwo ein Wassernapf. Dreck und Unrat in jeder Ecke, tote Ratten in jedem Gehege. Ein winziges Betonloch, das man einfach in die Scheunenwand geschlagen hatte, öffnete sich in einen dunklen Unterschlupf. Auch der Stall starrte vor Dreck. Es war der einzige Ort, wo die Hunde Schutz vor dem Wetter fanden, wohin sie fliehen konnten - der Ort, an dem Walker, ein ehemaliger Zuchtrüde, sieben Jahre seines Lebens verbracht hatte.

Viele der Hunde waren völlig verstört und verängstigt, flüchteten panisch, fürchteten sich vor menschlichem Kontakt. Sie hatten ihre Gründe dafür. Nie gab es etwas, auf dass sie sich hätten verlassen könnten. Oft genug schon hatten sie den vermeintlich freundlichen Worten vertraut. Näherten sie sich der lockenden Stimme, wurden sie von derben Händen brutal gepackt oder bekamen eine Schlinge um den Hals gezogen und wurden grob in irgendein Auto verfrachtet. Früher verkaufte der Hundehändler seine Welpen direkt vom Hof. Die schlechte Haltung war seine Masche. Welches Herz würde es nicht rühren, wer würde nicht auch die Hunde dort aus dem Dreck holen wollen? Der Trick mit dem Mitleidskauf funktionierte super, die Geschäfte gingen gut! Die armen Elterntiere spürten davon nichts. Ihr Elend blieb immer das Gleiche.

Tierschützer machten immer wieder die Behörden auf die Zustände auf der Hundefarm aufmerksam. Zuchtverkleinerungen wurden verfügt, Haltungsgenehmigungen korrigiert. Doch das Grauen der Hunde auf dem Vermehrerhof nahm kein Ende, die Verhältnisse besserten sich keineswegs. Ende 2007 endlich musste die Zucht komplett aufgelöst werden! Über 20 ehemalige Zuchthunde aus der Rattenfarm hatten bis dahin bereits in Pflegestellen von Retriever in Not und Liberty for Dogs Zuflucht gefunden. Bei ihrem letzten Besuch hörten die erstaunten Tierschützer überall Gekläffe und Gejaule, auch aus den Hallen drang Hundegebell. Die Hunde gehörten dem Nachbarn, meinte die Bauersfrau, er habe jetzt den Freilauf gepachtet. Die Ratten waren verschwunden, überall wurde Rindenmulch verteilt. Man kann nur hoffen, dass das Hundeelend hier wirklich ein Ende gefunden hat.

Tierelend mitten in Deutschland

Die Rattenfarm ist kein Einzelfall. In Westfalen nicht und schon gar nicht in der gesamten Bundesrepublik. Im Mai 2008 wurde auf dem Privatsender Tier TV eine Reportage gesendet. Titel: Der Hundequäler von Ahlen. Von dem Tierschutzfilmemacher Stefan Bröckling auf den Plan gerufen, berichtete das Team von Tier TV über eine Schäferhundezucht in Ahlen, die den örtlichen Tierschützern schon seit Jahren ein Dorn im Auge ist und wo trotz zahlreicher Klagen und Beschwerden weiter Hunde vermehrt werden.

Die Zuschauer von Tier TV reagierten entsetzt, schockiert und mochten kaum hinsehen. Kennen wir so etwas nicht höchstens aus Berichten über die Hundemafia in ehemaligen Ostblockländern? Ist so etwas möglich in Deutschland, dem Land der Tierschützer? Sind nicht die, die die Hunde quälen immer die anderen? Sind nicht die Deutschen immer die, die die Hunde aus dem Elend, in dem sie in anderen Ländern gehalten werden, befreien müssen? Sind wir nicht immer die Guten? Leider nicht.

Zuchthunde in Not

Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs hat es sich seit seiner Vereinsgründung im Dezember 2003 zur Aufgabe gemacht, den Hunden aus dem Vermehrerelend herauszuhelfen. Die ehemaligen Zuchthunde, um die sich Retriever in Not und sein rasseunabhängiges Projekt Liberty for Dogs kümmern, kommen alle aus solchen Zuchtfarmen. Manchmal sind es kleine Hinterhofanlagen, manchmal größere, aber es gibt auch richtige Massenbetriebe: Hundefabriken mit vielen verschiedenen Rassen und bis zu 800 Hunden jeder Rasse und jeden Alters.

Kleine Rassen werden nicht selten in Wohnungen vermehrt, in kleinen Hundekäfigen wandhoch übereinander gestapelt. Von den Nachbarn unbemerkt verwahrlosten 2008 über 20 kleine Hunde verschiedener Kleinrassen in einer 2-Zimmerwohnung in Hannover, ehe sie von einer Tierschützerin von Liberty for Dogs gerettet werden konnten. In Süddeutschland hielt ein Vermehrer 92 Yorkshire-Terrier in seiner Wohnung - in einem einzigen Zimmer ohne Tageslicht. Bei der Befreiung 2008 durch das Veterinäramt befanden sich 20 Welpen darunter. Ein verantwortungsvoller Welpenkäufer hatte Polizei und Tierschutz über die haltlosen Zustände in der privaten Hundezucht informiert.

Ein Film über einen belgischen Massenzüchter, der kürzlich im belgischen Fernsehen lief, zeigt unfassbare Zustände. Eine Tierschützerin hatte sich als Arbeitskraft in den Betrieb eingeschlichen und heimlich Aufnahmen gemacht. Auf einem vor Dreck starrenden Tisch wurden vom Personal die Kaiserschnitte vorgenommen. Ohne Narkose und ohne tierärztlichen Beistand, was natürlich auch in Belgien verboten ist. Die nach der „OP“ zugenähten Hunde musste die Tierschützerin in den Stall zurückwerfen. In einem weiteren Raum standen verschmutzte Gefriertruhen, randvoll gefüllt mit Hundekadavern und toten Welpen. Hundefutter? Belgische Tierschützer versuchen seit Monaten, gegen den belgischen Hundequäler ein Hundehaltungsverbot zu erwirken. Es gab Demos und Klageschriften gegen den Massenzuchtbetrieb. Der zuständige Amtstierarzt sah bisher keine Handhabe zum Einschreiten.

Missbraucht und gedemütigt

Die Zuchthunde sind von dem jahrelangen Missbrauch oft schwer gezeichnet. Lange Gesäuge, ausgeleiert von den vielen Geburten, Narben von laienhaft durchgeführten Kaiserschnitten, Mangelerkrankungen aufgrund schlechter Ernährung. Viele haben Verletzungen, der Stress in den oft zu kleinen Ställen und der Kampf um das Futter hinterlassen Spuren. Erst bei der Kastration erkennt man das volle Ausmaß der Tortur, die die Vermehrerhündinnen hinter sich haben: Um mehr Welpen zu produzieren, werden die Tiere mit Hormongaben vollgepumpt. Das bringt 3 Läufigkeiten pro Jahr und höhere Wurfzahlen. Für die Hündinnen bedeutet das Lebensgefahr: Tumore, Zysten, vereiterte Eierstöcke und Gebärmutterentzündungen sind die Folge.

Viele Hunde sind krank, wurden nie behandelt. Eiternde Wunden von Misshandlungen sind keine Seltenheit. Als Goldiehündin Ashley zu Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs kam, eiterte eine riesige Schnittwunde am Kopf schon seit Wochen vor sich hin. Der Vermehrer hatte sie trotz allem noch ihre Welpen aufziehen lassen, für eine tierärztliche Behandlung sah er keine Notwendigkeit. Eine andere Goldiehündin verbarg unter ihrem völlig verdreckten und von Wundsekret verklebten Fell die deutlichen Narben einer Verletzung durch eine Mistforke.

Langhaarige Hunde sind mangels Pflege häufig bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Ihr Fell ist verdreckt und verfilzt, voller Kot und durch den Urin gelb gefärbt. Das dicke Vlies behindert die Hunde bei jeder Bewegung. Sehen können sie fast nichts mehr, weil die Augen zugewachsen sind. Nach der Rettung hilft nur noch Befreiung durch die Schermaschine.

Die gesunden, gut aussehenden Hunde werden von den Vermehrern verkauft, an andere Vermehrer, die keine Hemmung haben, auch mit alten Hunden weiter zu züchten. Viele werden an Hundehändler oder an Privatleute verscherbelt, die keine Ahnung haben, auf was sie sich einlassen. Denn die ehemaligen Zuchthunde sind durch ihre jahrelange Haft in den Zuchtbetrieben nicht an ein Familienleben gewöhnt. Viele Besitzer solcher direkt vom Vermehrer gekaufter Zuchthunde haben sich in ihrer Not an Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs gewandt und bekommen hier endlich Unterstützung und Verständnis für die Schwierigkeiten, auf die sie nicht vorbereitet waren.

Wie solch ein Weiterverkauf aussehen kann, hat uns ein Kontaktmann berichtet: Eine große Zuchtauflösung in Deutschland: Von den Behörden wird ein Ultimatum gesetzt. Was bis zu diesem Datum nicht verkauft ist, wird beschlagnahmt. Der Vermehrer verschachert die Hunde also lieber an einen dubiosen Hundehändler. Die Tiere werden wie ein Stück Dreck auf einen LKW geschleudert, der im Schutz der Dunkelheit über Deutschlands Straßen Richtung Grenze fährt. Trinknäpfe und Wasser gibt es nicht. Die Fahrt ist Stress pur für die Tiere. Ohne Sicherung, ohne Kennel oder anderen Halt fallen die Hunde in jeder Kurve über- und gegeneinander. Vor lauter Aggression verbeißen sich einige Hunde. Am Zielort angekommen, sind die Tiere völlig fertig. Kotze, Urin und Kot kleben im Fell, es stinkt erbärmlich. Hunde mit Verletzungen werden noch am LKW getötet. In alten Schweineställen werden die Tiere „zwischengelagert“, ohne Auslauf, ohne Bewegung. Manchmal gibt es nur offene Zwinger, wo die Tiere Regen und Kälte oder Hitze ausgesetzt sind. Hier müssen die Hunde oft tagelang warten, bis der Weiterverkauf organisiert ist und neue Transporte zusammengestellt werden.

Die Zuchthunde sind von dem jahrelangen Missbrauch oft schwer gezeichnet. Lange Gesäuge, ausgeleiert von den vielen Geburten, Narben von laienhaft durchgeführten Kaiserschnitten, Mangelerkrankungen aufgrund schlechter Ernährung. Viele haben Verletzungen, der Stress in den oft zu kleinen Ställen und der Kampf um das Futter hinterlassen Spuren. Erst bei der Kastration erkennt man das volle Ausmaß der Tortur, die die Vermehrerhündinnen hinter sich haben: Um mehr Welpen zu produzieren, werden die Tiere mit Hormongaben vollgepumpt. Das bringt 3 Läufigkeiten pro Jahr und höhere Wurfzahlen. Für die Hündinnen bedeutet das Lebensgefahr: Tumore, Zysten, vereiterte Eierstöcke und Gebärmutterentzündungen sind die Folge.

Viele Hunde sind krank, wurden nie behandelt. Eiternde Wunden von Misshandlungen sind keine Seltenheit. Als Goldiehündin Ashley zu Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs kam, eiterte eine riesige Schnittwunde am Kopf schon seit Wochen vor sich hin. Der Vermehrer hatte sie trotz allem noch ihre Welpen aufziehen lassen, für eine tierärztliche Behandlung sah er keine Notwendigkeit. Eine andere Goldiehündin verbarg unter ihrem völlig verdreckten und von Wundsekret verklebten Fell die deutlichen Narben einer Verletzung durch eine Mistforke.

Langhaarige Hunde sind mangels Pflege häufig bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Ihr Fell ist verdreckt und verfilzt, voller Kot und durch den Urin gelb gefärbt. Das dicke Vlies behindert die Hunde bei jeder Bewegung. Sehen können sie fast nichts mehr, weil die Augen zugewachsen sind. Nach der Rettung hilft nur noch Befreiung durch die Schermaschine.

Die gesunden, gut aussehenden Hunde werden von den Vermehrern verkauft, an andere Vermehrer, die keine Hemmung haben, auch mit alten Hunden weiter zu züchten. Viele werden an Hundehändler oder an Privatleute verscherbelt, die keine Ahnung haben, auf was sie sich einlassen. Denn die ehemaligen Zuchthunde sind durch ihre jahrelange Haft in den Zuchtbetrieben nicht an ein Familienleben gewöhnt. Viele Besitzer solcher direkt vom Vermehrer gekaufter Zuchthunde haben sich in ihrer Not an Retriever in Not e.V./Liberty for Dogs gewandt und bekommen hier endlich Unterstützung und Verständnis für die Schwierigkeiten, auf die sie nicht vorbereitet waren.

Wie solch ein Weiterverkauf aussehen kann, hat uns ein Kontaktmann berichtet: Eine große Zuchtauflösung in Deutschland: Von den Behörden wird ein Ultimatum gesetzt. Was bis zu diesem Datum nicht verkauft ist, wird beschlagnahmt. Der Vermehrer verschachert die Hunde also lieber an einen dubiosen Hundehändler. Die Tiere werden wie ein Stück Dreck auf einen LKW geschleudert, der im Schutz der Dunkelheit über Deutschlands Straßen Richtung Grenze fährt. Trinknäpfe und Wasser gibt es nicht. Die Fahrt ist Stress pur für die Tiere. Ohne Sicherung, ohne Kennel oder anderen Halt fallen die Hunde in jeder Kurve über- und gegeneinander. Vor lauter Aggression verbeißen sich einige Hunde. Am Zielort angekommen, sind die Tiere völlig fertig. Kotze, Urin und Kot kleben im Fell, es stinkt erbärmlich. Hunde mit Verletzungen werden noch am LKW getötet. In alten Schweineställen werden die Tiere „zwischengelagert“, ohne Auslauf, ohne Bewegung. Manchmal gibt es nur offene Zwinger, wo die Tiere Regen und Kälte oder Hitze ausgesetzt sind. Hier müssen die Hunde oft tagelang warten, bis der Weiterverkauf organisiert ist und neue Transporte zusammengestellt werden.

Hilfe in letzter Minute

Tierschützer, wie die Helfer von Retriever in Not und Liberty for Dogs, kümmern sich um die ausgemusterten Tiere: kranke, alte, ausgepowerte Hunde, die keiner mehr haben will. Hunde, die auf keinem Markt mehr was bringen, die nicht mal als Beigabe für andere Vermehrer zu gebrauchen sind. Hunde, die krank sind und Tierarztkosten verursachen - die kann kein Massenzüchter gebrauchen, denn solche Posten sind nicht einkalkuliert. Hündinnen, die sich dem Gebärzwang verweigern und nicht werfen. Rüden, die nicht zum Decken taugen. Hunde mit psychischen Störungen, stark ausgeprägten Ängsten und Phobien, die an der „Behandlung“ in den Zuchtanlagen zerbrochen sind. Verletzte und gezeichnete Hunde, die auch privat keinen Käufer fänden. Alte und gebrechliche Hündinnen, die bis zu 10 Jahre als Wurfmaschinen gearbeitet haben und die der „Markt“ nicht will. Und manchmal auch Junghunde, die keine Käufer fanden und jetzt für den Markt zu alt geworden sind.

Vermehrer sind Menschen, die Hunde wie Vieh halten und nutzen. Mit Tierliebe hat das nichts zu tun. Wenn ein Hund nichts mehr bringt, wird er aussortiert. Wenn die Rasse auf dem Markt nicht mehr läuft, wird der Betreiber versuchen, sie abzustoßen – eine zeitlang Beagle und Bassets, später Möpse und Bulldoggen. Zuerst mit Gewinn, aber wenn das nicht klappt, muss er sie anders loswerden. Da die Hunde meist sehr schlecht gehalten und ausgebeutet wurden, ist mit vielen von ihnen kein Geld mehr zu machen. Da jeder Euro zählt, sollen natürlich keine Kosten durch die Beseitigung der Hunde entstehen, oft reicht es nicht einmal für die Todesspritze beim Tierarzt.

Für alle diese Hunde sähe die Zukunft düster aus, wenn sich nicht Tierschützer ihrer annehmen würden. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die meisten Hunde, die als nicht marktfähig ausgemustert wurden, die Auslese nicht überleben. In vielen Fällen werden die Tiere „kostenneutral“ beseitigt, erschlagen, erschossen, ausgesetzt, ihre Leichen verfüttert, vergraben oder ins Wasser geworfen. Ein Lebewesen ohne Grund zu töten, ist nicht legal, auch nicht im benachbarten Ausland - aber wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter. Und beweisen kann man meistens nichts. Die RiN Hunde Paloma, Phöbe und Phelan wurden im Dezember 2007 fast verhungert an einem Baum mitten in einem Wald angekettet aufgefunden. Der Amtstierarzt hatte Retriever in Not e.V. gebeten, den 10 Jahre alten Rüden und die beiden Zuchthündinnen aufzunehmen. In diesem Fall konnte die Spur bis zu dem Vermehrer zurückverfolgt werden, der sich seiner Hunde auf diese feige Art entledigen wollte. In den meisten Fällen werden nicht einmal die Leichen der entsorgten Hunde gefunden.

Wir kaufen keine Hunde

In den vergangenen Jahren hat Retriever in Not e.V. und später auch sein Projekt Liberty for Dogs viele gute Kontakte geknüpft: Kontakte zu Tierschützern im In- und Ausland, die sich um die Rettung von ausgedienten Zuchthunden verdient machen. Kontakte zu Tierschutzorganisationen, die uns informieren, wenn eine Zuchtauflösung ansteht und eine schnelle Übernahme der Hunde erforderlich ist. Viele Vermehrer geben ihre Tiere nicht an den Tierschutz ab, sie wissen sehr wohl, dass sie mit uns nicht auf der gleichen Seite stehen. Aber über die Jahre gibt es auch Kontakte zu Vermehrern und Massenzüchtern, bei denen wir von Zeit zu Zeit anfragen können, ob wieder Hunde ausgemustert werden.

Wir bezahlen prinzipiell kein Geld für die Hunde. Das Vermehrerelend der Zuchthunde lässt sich nur stoppen, wenn der Markt zusammenbricht. Wenn keiner mehr Welpen kauft und sich das Geschäft nicht mehr lohnt. Das propagieren wir auch auf unseren Internetseiten. Wir sind grundsätzlich dagegen, Hunde von Vermehrern zu kaufen. Ob der Privatkunde einen niedlichen Welpen aus der maroden Zwingeranlage oder dem Kofferraum „befreien“ will oder ob ehemalige Zuchthunde vom Tierschutz „freigekauft“ werden, ist im Prinzip das gleiche - der so genannte Mitleidskauf ist von den Hundehändlern mit einkalkuliert. Entweder die Tiere werden uns oder unseren Kontaktleuten so überlassen, oder nicht. Das ist oft genug sehr hart, aber wir wollen uns nicht zu Mittätern an dem Hundeelend machen lassen.

Leider können wir immer nur so viele Hunde aufnehmen, wie uns Pflegestellen zur Verfügung stehen. Oft werden die Zuchthunde sehr kurzfristig gemeldet, weil die Vermehrer sich erst in allerletzter Sekunde bereit finden, die Tiere an den Tierschutz zu geben. Wir sind immer die letzte Chance dieser Hunde, wer keinen Platz in einer Pflegefamilie von RiN oder Liberty findet, dessen Tage sind gezählt. Deswegen suchen die Teams von Retriever in Not und Liberty for Dogs immer nach neuen Pflegestellen. Wenn Sie einem Retriever, einem Labrador oder einem anderen Rassehund ein Pflegezuhause geben können und mit uns zusammen aktiv Tierschutz leben möchten, bewerben Sie sich auf unserer Webseite oder rufen Sie uns an. Mehr Informationen über die Anforderungen an eine Pflegestelle finden Sie auf der Seite über Pflegestellen. Die Hunde werden es Ihnen danken. Es warten noch so viele auf unsere Hilfe!

Was tun gegen das Elend der Hunde?

Dass Vermehrer sich immer wieder neue Mutterhündinnen anschaffen bzw. aus den eigenen Würfen aufziehen, können wir auf diese Weise natürlich nicht verhindern, auch wenn wir es nicht unterstützen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir mit unserer Arbeit die Praxis der Hundevermehrung nicht stoppen können. Bessere Tierschutzgesetze sind nicht das einzige, was fehlt, sie müssen auch durchgesetzt werden. Gesetze und Verordnungen gibt es in Hülle und Fülle, teilweise versprechen sie den Hunden (sogar in Massenzuchten) den „Himmel auf Erden“. Im belgischen Tierschutzgesetz z.B. wird alles bis ins Kleinste geregelt, die Tageslichtzufuhr, der tägliche Auslauf sowie menschlicher Kontakt, und sogar die Verfütterung von Kauknochen für die Pflege des Zahnstandes. Es kommt aber auf die Durchsetzung der Gesetze an, auf Kontrollen, auf Machbarkeiten und auf den politischen Willen. In einer Welt, wo auch die für den Lebensmittelbedarf der Menschen gezüchteten Tiere nicht anständig behandelt werden, stattdessen in industriellen Massenzuchten ein Dasein ohne Würde fristen, gibt es kaum Hoffnung auf ein Leben ohne Tierleid.